Mit Glück zum Sieg – KSV Haslach gewinnt gegen die RG Hausen-Zell mit 21:16

Von wegen Tabellenletzter RG Hausen-Zell gegen den Tabellenzweiten KSV Haslach! Die Wiesentäler lieferten vor einer guten Zuschauerkulisse einen Kampf auf Augenhöhe. Dieser wurde erst in der ziemlich turbulenten Schlussphase mit einem Kampf hin und her entschieden. Dabei hatten die Kinzigtäler das Glück auf ihrer Seite. Beide Mannschaften hatte eine Gewichtsklasse nicht besetzt, was dann auch keinen Punktevorteil bedeutete. Den sechs Haslacher Siegen standen vier auf Seiten der Wiesentäler gegenüber. Beim überraschenden Stand von 2:1 Punkten gegen Maxim Perpelita musste Alexandru Solomon nach ausgezeichnetem Kampf wegen Verletzung in der letzten Minute aufgeben. Somit gab er einen wertvollen und entscheidenden Punktsieg ab.

Nachdem der KSV im Leichtgewicht kurzfristig keinen Gegner stellen konnte, gingen sogleich vier Punkte  an die Gäste. Im Schwergewicht ließ sich Igor Gavrilita gegen den zwanzig Jahre jüngeren Darius Kiefer gleich am Anfang an den Beinen erwischen, was dieser mit sechs darauf folgenden Beinschrauben zum technischen Überlegenheitssieg ausnutzte. Schon in der zweiten Minute hatte Florin Tita seinem Gegner Luca Zeh mit technischer Überlegenheit vier Punkte abgenommen. Mit dem sperrigen Adrian Recorean hatte Marcus Mickein seine Mühe, ging aber trotzdem nach sechs Minuten mit 3:1 Punkten von der Matte. Zwar wehrte sich Robin Eble gegen den siebzehn Jahre älteren und erfahrenen Ivan Guidea tapfer, musste sich trotzdem  der technischen Überlegenheit seines Gegners beugen. Zur Pause stand es deutlich 12:5 für die Gäste und ein erstes Stirnerunzeln stand in den Gesichtern etlicher KSV-Fans.

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Die ersten vier Zähler für den KSV Haslach holte Florin Tita (vorne) gegen Luca Zeh mit technischer Überlegenheit.

Danach begann eine Phase turbulenter Kämpfe. Alexander Truschakov lieferte gegen Maximilian Mond einen Kampf auf Biegen und Brechen. Doch beim Gleichstand von 8:8 Punkten wurde er vom Kampfrichter zwei Sekunden vor dem Schlussgong wegen angeblicher dreimaliger Passivität disqualifiziert, eine Entscheidung, die niemand in der Halle nachvollziehen konnte. Die nächsten heiklen Szenen gab es in der Begegnung zwischen dem Dauersieger Maxim Perpelita und Alexandru Solomon. Der Haslacher hatte gegen seinen Widersacher von Beginn an einen schweren Stand und lag in der letzten Minute mit 1:2 Punkten zurück, als sich Solomon bei einer Aktion am Fuß verletzte. Die Zeitnahme bilanzierte eine Verletzungszeit von zwei Minuten und vier Sekunden, als sich der Wiesentäler wieder kampfbereit zeigte. Nach längeren Diskussionen erklärte der Kampfrichter wegen Überschreitung der Verletzungszeit den Haslacher zum Aufgabesieger. Nachdem Dennis Rubach die vier Punkte gutgeschrieben bekam, da Hausen-Zell keinen Gegner stellen konnte, stand auf der Anzeigetafel das Ergebnis von 13:16, so dass wiederum die beiden letzten Kämpfe entscheiden mussten. Wie ein Wirbelwind legte Luca Megerle los und hatte Patrick Sutter schon in der zweiten Minute mit technischer Überlegenheit besiegt. Stand jetzt: 17:16. Und die Dramatik steigerte sich noch. Bis zur Pause hatte Timo Stiffel gegen den Wiesentäler Jonas Deiß einen beruhigenden 10:0 Vorsprung herausgeholt, sich aber in einer Aktion eine Fußverletzung zugezogen, was ihn im weiteren Verlauf ziemlich behinderte. Doch er biss sich auf die Zähne, versuchte das Beste daraus zu machen und wehrte die Angriffe geschickt ab. Zum Schluss gelangen ihm sogar noch drei Wertungen, die mit dem Schlussgong zur technischen Überlegenheit und mit seinen vier Punkten zum Gesamtsieg von 21:16 reichten. Die Freude über den knappen Ausgang dämpfte dann auch das Verhalten der Haslacher, denn man war wirklich gerade noch einmal glücklich davongekommen. In dieser Form werden die Gäste aus Hausen-Zell die Klasse sicherlich halten können.

Der zweite Vorstand der RG Hausen-Zell bewertete den Kampf als auf Augenhöhe. Mit dem mutigen Auftritt seiner Jungs war er zufrieden, zumal alle fast optimal gekämpft haben. Zwei Verletzungen während ihrer Kämpfe bedeuteten dann auch die Niederlage. Zudem hatte das notwendige Glück zum möglichen Erfolg gefehlt.

Vorstand Achim Stiffel hatte einen engen Kampf gesehen. Schon in seiner Begrüßung hatte er davor gewarnt, den Tabellenletzten zu unterschätzen. „Mit einem Quäntchen Glück ging‘s am Schluss doch noch gut“, bilanzierte er erleichtert.

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Trotz seines Einsatzes wurde Alexander Truschakov (oben) im Kampf gegen Maximilian Mond aus unerklärlichen Gründen zwei Sekunden vor dem Schlussgong wegen Passivität disqualifiziert.

Mannschaftsauftstellungen und Ergebnisse
KSV Haslach – RG Hausen-Zell 21:16

57 KG Haslach ohne Gegner – Darwish Mahmodi (4 Punkte)

61 Kg Griechisch-römisch Florin Tita – Luca Zeh TÜS 15:0 (4:0)

66 Kg FS Robin Eble – Ivan Guidea TüN 0:16 (0:4)

71 Kg GR Maxim Perpelita – Alexandru Solomon Aufgabesieg (4:0)

75 Kg A FS Luca Megerle – Patrick Sutter TÜS 16:0 (4:0)

75 Kg B GR Timo Stiffel –  Jonas Deiß TÜS 16:0 (4:0)

80 Kg FS Dennis Rubach – Hausen-Zell ohne Gegner (4:0)

86 Kg GR Alexander Truschakov – Maximilian Mond Disqualifikation (0:4)

98 Kg FS Marcus Mickein – Adrian Recorian PS 3:1 (1:0)

130 Kg GR Igor Gavrilita – Darius Kiefer TÜN 0:15 (0:4)

Bezirksliga Breisgau – Ortenau
KSV Haslach II – VfK Mühlenbach II 25:4

Im Derby der Reservemannschaften landeten die Haslacher einen hohen 25:4 Kantersieg. Die Punkte für den KSV errangen Jannik Dold mit Schultersieg (4Punkte), Manvin Allgaier mit technischer Überlegenheit (4), Tim Dirhold ohne gegner (4), Suleiman Hutak mit technischer Überlegenheit (4), Jan derr mit technischer Überlegenheit (4), Ulrich Schultheiß mit 3:1 Punktsieg (1) und Bato Kotur mit Schultersieg (4).

Bezirksjugendliga Breisgau – Ortenau
KSV Haslach Jugend – VfK Mühlenbach Jugend 18:17

Im „kleinen Derby“ bezwang die Jugend des KSV ihre Altersgenossen vom VfK Mühlenbach denkbar knapp mit 18:17. Die Punkte für die Haslacher in diesem spannenden Kampf holten Fabio Schmid mit Schultersieg (4 Punkte), David Geier mit Schultersieg (4), Jannik Dold mit Schultersieg (4), Marvin Allgaier mit Schultersieg (4) und Tim Dirhold mit 7:1 Punktsieg (2).

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Durch seinen technischen Überlegenheitssieg in letzter Sekunde holte Timo Stiffel (rechts) im Kampf gegen Jonas Deiß im letzten Kampf des Abends die entscheidenden Punkte zum Gesamtsieg.